Erster Weltkrieg: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Russian Troops NGM-v31-p372.jpg|mini|Russische Soldaten auf dem Weg zur Front, 1917. „Front“ ist die Gegend, wo gekämpft wird.]]
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[[Datei:(Photo de famille) - Fonds Berthelé - 49Fi1901.jpg|mini|Foto aus Frankreich. Dieser Vater hat für das Foto seine Uniform angezogen, seine Kleidung als Soldat.]]
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[[File:Europa 1914 1929 quer.jpg|mini|Diese [[Landkarte]] zeigt, wie sich die [[Grenze]]n der [[Staat]]en verändert haben..]]
Der Erste Weltkrieg fand in den Jahren 1914 bis 1918 statt. Es starben fast 20 Millionen Menschen. Der [[Krieg]] heißt „Weltkrieg“, weil er in mehreren Teilen der Welt stattgefunden hat. Vor allem aber waren Länder in [[Europa]] betroffen.
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Der Erste Weltkrieg fand in den Jahren 1914 bis 1918 statt. Über 17 [[Million]]en [[Mensch]]en starben. Der [[Krieg]] heißt „Weltkrieg“, weil er in mehreren Teilen der Welt stattfand. Vor allem aber waren Länder in [[Europa]] betroffen.
  
Auf der einen Seite standen [[Deutschland]], [[Österreich]] und weitere [[Staat]]en. Ihre Gegner waren unter anderem Russland, [[Frankreich]] und [[Großbritannien]]. Die Wissenschaftler sind sich auch viele Jahre später nicht einig, wie es genau zu dem Krieg gekommen ist. Man weiß aber sicher, dass damals die Staaten in Europa viele Waffen und große Armeen hatten und einander nicht trauten. Alle wollten so stark und mächtig wie möglich sein.
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Auf der einen Seite standen [[Deutschland]], [[Österreich-Ungarn|Österreich]] und weitere [[Staat]]en. Ihre Gegner waren unter anderem [[Russland]], [[Frankreich]] und [[Großbritannien]]. Die [[Wissenschaft]]ler waren sich auch viele Jahre später nicht einig, wie es genau zu dem Krieg gekommen war. Man weiß aber sicher, dass damals die Staaten in Europa viele [[Waffe]]n und große [[Armee]]n hatten und einander nicht trauten. Alle wollten so stark und mächtig sein wie möglich.
  
Deutschland, Österreich und befreundete Staaten haben den Ersten Weltkrieg verloren. In nur vier Jahren sind über 17 Millionen Menschen umgekommen. Auch danach litten Menschen noch unter den Folgen des Krieges. Viele von ihnen sind verwundet worden, haben Granatsplitter im Kopf gehabt oder Beine verloren. Selbst in den Staaten der Sieger ging es den meisten Menschen schlecht, als der Krieg zu Ende war. Die Staaten haben so viel [[Geld]] für ihre Waffen ausgegeben, dass sie danach keines mehr hatten.
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Deutschland, Österreich und seine befreundeten Staaten verloren den Ersten Weltkrieg. Auch danach litten viele Menschen noch unter den Folgen des Krieges. Viele von ihnen erholten sich nicht von ihren schweren Verletzungen. Viele [[Haus|Häuser]], [[Straße]]n, [[Brücke]]n und die [[Eisenbahn]] waren zerstört. Zudem überzog die [[Spanische Grippe]] die [[Westliche Welt]]. Sie kostete mindestens dreimal so viele Menschenleben wie der Krieg selbst. Auch den Siegerstaaten ging es kaum besser als den Verlierern. Die Verlierer mussten überdies den Gewinnern sehr viel [[Geld]] als Entschädigung für die Zerstörung bezahlen.
  
Heute werden immer noch viele Bücher über den Ersten Weltkrieg geschrieben, und es gibt Menschen, die an die Toten von damals denken. Für dieses Gedenken haben manche Staaten sogar eigene Feiertage. Es ist üblich, dass dazu Gäste aus anderen Staaten eingeladen werden, die damals Feinde waren.
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Heute werden immer noch viele [[Buch|Bücher]] über den Ersten Weltkrieg geschrieben, und es gibt Menschen, die an die Toten von damals denken. Für dieses Gedenken haben manche Staaten sogar eigene [[Feiertag]]e. Es ist üblich, dass dazu Gäste aus anderen Staaten eingeladen werden, sogar solche, die damals Feinde waren.
  
== Warum ist es zum Krieg gekommen? ==
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== Wie kam es zum Krieg? ==
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[[Datei:Royal Irish Rifles ration party Somme July 1916.jpg|mini|[[Soldat]]en aus Irland, das damals zu Großbritannien gehörte. Das [[Foto]] wurde im [[Sommer]] 1916 in Frankreich aufgenommen.]]
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Schon seit Jahren hatten viele Staaten in Europa ihre Armeen vergrößert. Sie hatten [[Angst]], dass ein anderer Staat sie überfallen könnte, oder dass er sie zumindest bedroht. Manche Staaten hatten miteinander Bündnisse abgesprochen und sich gegenseitige Hilfe zugesagt.
  
Schon seit Jahren haben viele Staaten in Europa ihre Armeen größer gemacht. Sie hatten Angst, dass ein anderer Staat sie überfallen könnte, oder sie zumindest bedroht. Manche Staaten hatten miteinander abgesprochen: Wenn dich ein anderer Staat angreift, dann helfe ich dir. Sie hatten also ein Bündnis, sie waren Verbündete.
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Am 28. Juni 1914 wurde in Sarajevo ein österreichischer [[Prinz]] erschossen. Sarajevo gehörte zu Österreich-Ungarn. Die Menschen dort waren sehr wütend. Der Prinzenmörder kam aus Serbien, und es sah so aus, als wenn die Regierung in Serbien ihm geholfen hätte. Österreich-Ungarn wollte seine eigenen [[Polizei|Polizisten]] nach Serbien schicken, um die Sache zu untersuchen. Serbien sagte, es wolle sich selbst darum kümmern.
  
[[Datei:Royal Irish Rifles ration party Somme July 1916.jpg|mini|Soldaten aus Irland, das damals zu Großbritannien gehörte. Das Foto wurde im Sommer 1916 in Frankreich gemacht.]]
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Österreich-Ungarn hatte Deutschland zum Verbündeten, während Russland hinter Serbien stand. Russland war aber auch Verbündeter von Frankreich. Ende Juli 1914 machte Russland seine Armee bereit für den Fall eines Krieges, das nennt man „Mobilisierung“. Die Regierung von Deutschland bekam Angst und wollte, dass Russland die Mobilisierung einstellte. Als das nicht geschah, erklärte Deutschland den Russen den Krieg. Dies geschah am 1. August.
Am 28. Juni 1914 wurde in Sarajevo ein wichtiger österreichischer Prinz erschossen. Sarajevo gehörte zu Österreich-Ungarn, einem großen, mächtigen Staat. Die Menschen dort waren sehr wütend. Der Prinzenmörder kam aus Serbien, und es sah so aus, als wenn die Regierung in Serbien ihm geholfen hätte. Österreich-Ungarn wollte seine eigenen Polizisten nach Serbien schicken, um die Sache zu untersuchen. Serbien sagte, es wolle sich selbst darum kümmern.
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Österreich-Ungarn hatte Deutschland zum Verbündeten, während Russland hinter Serbien stand. Russland war aber auch Verbündeter von Frankreich. Ende Juli 1914 machte Russland seine Armee bereit, für den Fall eines Krieges. Die Regierung von Deutschland bekam Angst und sagte, Russland solle damit aufhören. Als das nicht geschah, hat Deutschland am 1. August gesagt: Wir haben jetzt Krieg mit Russland. Es hat den Krieg erklärt.
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== Wie verlief der Krieg? ==
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[[Datei:AHB with tank.jpg|mini|Ein deutscher [[Panzer]] im Ersten Weltkrieg]]
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[[Datei:Poison gas attack.jpg|mini|Der [[Wind]] blies [[Gift|giftig]]es [[Gas]] über das [[Schlacht]]feld.]]
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Deutschland und Österreich-Ungarn, später auch das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]], standen auf der einen Seite. Auf der anderen Seite standen Russland, Frankreich und Großbritannien, später auch die USA und einige andere Staaten.
  
== Mit welchen Waffen wurde gekämpft? ==
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Der Erste Weltkrieg fand vor allem auf dem Land und auf dem [[Meer]] statt, aber noch nicht in der [[Luft]]. Auf dem Meer kämpften Kriegsschiffe gegeneinander, auch die ersten Unterwasserboote, genannt U-Boote. Zum ersten Mal gab es [[Funk]]verkehr: Die Schiffskapitäne konnten mit den Offizieren an Land [[Information]]en austauschen.
[[Datei:AHB with tank.jpg|mini|Ein Panzer im Ersten Weltkrieg]]
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[[Datei:Poison gas attack.jpg|mini|Der Wind bläst Giftgas über das Schlachtfeld.]]
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Der Erste Weltkrieg fand vor allem auf dem Land und auf dem Meer statt. Auf dem Meer kämpften Kriegsschiffe gegeneinander. Damals waren die ersten Unterwasserboote im Einsatz, genannt U-Boote. Sie konnten Schiffe des Gegners von unten erkennen und sie abschießen. Dieser Krieg war auch der erste Krieg mit Funkverkehr: Die Schiffskapitäne konnten mit den Offizieren an Land Informationen austauschen.
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Die wichtigsten Waffen im Ersten Weltkrieg waren Gewehre. Die wurden schon in Kriegen lange vorher eingesetzt, konnten aber erst jetzt automatisch mehrere Schüsse hintereinander abgeben. Solche Waffen heißen Maschinengewehre. Bei den Kämpfen auf dem Land kam es immer zu Schusswechseln, worauf die Soldaten beider Seiten Gräben aushoben, um darin Schutz zu suchen. Der Erste Weltkrieg wird manchmal ein Krieg der Schützengräben genannt. Um den Gegner in seinem Schützengraben zu treffen, ohne von ihm selbst erschossen zu werden, haben sich Wissenschaftler im Ersten Weltkrieg Giftgas und Panzer ausgedacht. Wenn der Wind Richtung Gegner blies, trug er das Gas zu ihren Schützengräben und tötete viele Soldaten. Um sich vor dem Gas eine Weile lang zu schützen, erfand man Gasmasken.
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An Land hoben die [[Soldat]]en Schützengräben aus, um sich gegen die Kugeln der feindlichen Maschinengewehre zu schützen. Um den Gegner dort trotzdem zu vernichten, wurden [[Gift]]gas und Panzer eingesetzt. [[Flugzeug]]e gab es schon, aber sie waren klein, flogen langsam und niedrig. Man konnte sie also leicht vom Boden aus abschießen. Sie waren vor allem dazu wichtig, um zu erkunden, wie es beim Feind aussah.
  
Die Briten setzten im Ersten Weltkrieg die ersten Panzer ein. Sie funktionierten aber noch nicht gut. Flugzeuge gab es schon, aber sie waren klein, flogen langsam und niedrig. Man konnte sie also leicht von unten abschießen. Sie waren vor allem dazu wichtig, um zu erkunden, wie es beim Feind aussah.
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Zunächst konnte Russland Teile von Deutschland und Österreich-Ungarn erobern. Währenddessen wollte Deutschland schnell Frankreich besiegen, um dann stärker gegen Russland zu kämpfen. Das klappte aber nicht, weil Großbritannien Frankreich unterstützte. Hier im [[Westen]] konnten die Armeen oft nur ganz wenig Land erobern. Man spricht von einem Stellungskrieg oder Grabenkrieg. Erst mit Unterstützung der [[USA]] gelang es Frankreich und seinen Verbündeten im [[Sommer]] 1918 wieder viel von seinem Gebiet zurückzuerobern.
  
== Wie ging der Krieg zu Ende? ==
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Im [[Osten]] hingegen hatte Deutschland mehr Erfolg. Seit 1916 rückten seine Armeen immer weiter in Russland ein. Anfangs 1918 schlossen Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland sogar einen [[Frieden]]. Russland musste viel Land und Besitz den Deutschen lassen. Dort wurden einige neue Staaten gegründet, wie [[Finnland]] und die Ukraine.
[[Datei:War activities of War Camp Community Service. (African American) soldiers' club. Here meals were s . . . - NARA - 533628.tif|mini|Soldaten in Amerika. Das Foto wurde 1917, 1918 oder vielleicht erst 1919 gemacht. Die [[Vereinigte Staaten von Amerika|Vereinigten Staaten von Amerika]] waren seit 1917 im Krieg.]]
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Im Krieg standen Deutschland und Österreich-Ungarn auf der einen Seiten, später kam noch das Osmanische Reich hinzu (ein Teil davon ist heute die Türkei). Gegen Deutschland waren nicht nur Russland und Frankreich, sondern auch Großbritannien und später noch viele andere Staaten.
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Die Führung der deutschen Armee musste einsehen, dass sie den Krieg im Westen nicht gewinnen konnte. Sie empfahl im September 1918 der deutschen Regierung, Frankreich und seine Verbündeten den Frieden anzubieten. Am 11. November 1918 schlossen sie einen Waffenstillstand: Es wurde nicht mehr gekämpft.
  
Zunächst konnte Russland Teile von Deutschland und Österreich-Ungarn erobern. Währenddessen wollte Deutschland schnell Frankreich besiegen, um dann stärker gegen Russland zu kämpfen. Das klappte aber nicht, weil Großbritannien Frankreich half. Hier im Westen konnten die Armeen oft nur ganz wenig Land erobern. Man spricht von einem Stellungskrieg oder Grabenkrieg. Erst im Sommer 1918 gelang es Frankreich und seinen Verbündeten, wieder viel von seinem Gebiet zurückzuerobern.
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== Welche Folgen hatte der Krieg? ==
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[[Datei:Stab-in-the-back cartoon 1924.jpg|mini|Sechs Jahre nach dem verlorenen Krieg: Deutsche Nationalisten behaupten mit dieser [[Karikatur]], dass die deutschen [[Demokratie|Demokraten]] die Schuld hätten. Die Demokraten hätten die Soldaten nicht genug unterstützt und seien ihnen in den [[Rücken]] gefallen.]]
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Von den über siebzig Millionen Soldaten starb jeder siebte. Außerdem starben fast sieben Millionen Menschen, die gar nicht Soldaten waren, also Zivilisten. Viele erholten sich nie von ihren Verletzungen. [[Frau]]en hatten ihren [[Ehe]]mann verloren, oder [[Kind]]er ihren Vater. Sie waren meistens arm und brauchten Hilfe vom Staat. Dabei hatten viele Staaten selber fast nichts mehr.
  
Im Osten hingegen hatte Deutschland mehr Erfolg. Seit 1916 rückten seine Armeen immer weiter in Russland ein. Anfang 1918 schlossen Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland sogar einen Frieden. Russland musste viel Land und Besitz den Deutschen lassen.
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Vor allem in Deutschland, aber auch in anderen Staaten, war ein Großteil der Infrastruktur zerstört. Damit meint man Brücken, Straßen, Häuser, Eisenbahnlinien und solche Dinge. Kurz nach dem Krieg raffte die Spanische Grippe dreimal so viele Menschen dahin wie der Krieg selbst.
  
Die Chefs der deutschen Armee mussten einsehen, dass sie den Krieg im Westen nicht gewinnen konnten, obwohl sie immer das Gegenteil behauptet hatten. Sie sagten im September 1918 der deutschen Regierung, dass sie Frankreich und seine Verbündeten um Frieden bitten sollte. Am 11. November 1918 schlossen sie einen Waffenstillstand: Es wurde nicht mehr gekämpft.
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In den Jahren von 1919 bis 1922 unterzeichneten die Staaten Friedensverträge. Sie entstanden in der Nähe von [[Paris]]. Man nennt sie deshalb die [[Pariser Vorortverträge]]. Deutschland, Österreich und Ungarn galten als die Verlierer, vor allem hier lehnten die Menschen die Verträge ab.  
  
== Was ist im Krieg Schlimmes passiert? ==
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Aus großen ehemals deutschen Gebieten wurde der neue Staat [[Polen]] gegründet. Dadurch verlor Deutschland auch viele [[Rohstoff]]e wie [[Eisen]]erz und [[Kohle]]. Menschen wurden von Ost nach West umgesiedelt und umgekehrt. Um die Reparationszahlungen an die Siegermächte zu leisten, druckte Deutschland Geld. Das verlor aber dadurch an Wert, es gab eine furchtbare [[Inflation]]. Für Deutschland begann die Zeit der [[Weimarer Republik]].
[[Datei:2014-08 Fleury Wald und Steine.JPG|mini|Ein Wald in Frankreich. Hier gab es bis 1916 das Dorf Fleury. Die kleinen weißen Steine zeigen, wo bis damals Häuser gestanden haben. Die Hügel kommen von den Geschossen.]]
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Im Ersten Weltkrieg waren über siebzig Millionen Menschen Soldat. Von ihnen sind fast zehn Millionen gestorben. Außerdem sind fast sieben Millionen Menschen gestorben, die gar nicht Soldat waren. Viele Menschen wurden totgeschossen oder von Geschossen getroffen. Andere hatten nichts zu essen oder haben eine Krankheit bekommen und sind deshalb gestorben.
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Nach dem Krieg lebten noch viele Menschen, die verwundet worden waren: Ihnen fehlte ein Arm oder ein Bein, sie waren [[Blindheit|blind]] oder taub geworden, oder sie zitterten die ganze Zeit. Frauen hatten ihren Ehemann verloren, oder Kinder ihren Vater. Sie waren meistens arm und brauchten Hilfe vom Staat.
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[[Österreich-Ungarn]] wurde zu [[Österreich]] verkleinert. Dafür wurden die Tschechoslowakei, [[Ungarn]] und [[Jugoslawien]] gebildet. Das Osmanische Reich wurde auf die heutige [[Türkei]] verkleinert. Es verlor vor allem Gebiete im [[Süden]] und im [[Osten]].
  
Im Krieg wurde viel kaputt gemacht: Brücken, Straßen, Häuser. Manchmal gab es ein ganzes Dorf nicht mehr, wenn Geschosse darauf gefallen sind. Die Staaten haben viel Geld verloren. Nach dem Krieg haben sie heftig gestritten, wer für den Krieg eigentlich bezahlen sollte.  
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In Russland übernahmen im Jahr 1917 die [[Kommunismus|Kommunisten]] die Macht. Sie versprachen, dass der Krieg und der [[Hunger]] aufhören. Es kam zu einem [[Bürgerkrieg]] in Russland selbst, zwischen den Kommunisten und ihren Gegnern. Ähnlich war auch in anderen Ländern die Kriegszeit nicht wirklich vorbei.
  
== Wer hat den Krieg gewonnen? ==
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Auch die Sieger waren oft unzufrieden mit dem Kriegsende: Viele [[Italien]]er zum Beispiel glaubten, dass sie nicht genug neues Land bekommen hatten. Manche Menschen in der Welt waren plötzlich gegen alle Kriege, andere hingegen waren gerade für neue Kriege, um sich zu rächen. Wiederum andere wollten zumindest, dass ihr eigenes Land eine starke Armee hatte, um in [[Zukunft]] besser geschützt zu sein. Die Unzufriedenheit in Deutschland ermöglichte den [[Nationalsozialismus]] und war einer der Gründe für den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]].
In den Jahren von 1919 bis 1922 sprachen die Staaten miteinander ab, dass der Krieg endgültig zu Ende war: Sie unterzeichneten Friedensverträge. Deutschland, Österreich und Ungarn galten als die Verlierer, vor allem hier lehnten die Menschen die Verträge ab. Diese Staaten mussten viel Land an andere Staaten abgeben und Geld zahlen.
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In Russland haben 1917 die Kommunisten die Macht übernommen. Sie haben versprochen, dass der Krieg und der Hunger aufhören. Es kam zu einem Krieg in Russland selbst, zwischen den Kommunisten und ihren Gegnern. Ähnlich war auch in anderen Ländern die Kriegszeit nicht wirklich vorbei.
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== Wie denken die Menschen heute über den Krieg? ==
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[[Datei:Het treurende ouderpaar - Käthe Kolwitz.JPG|mini|Trauerndes [[Verwandtschaft|Eltern]]paar. Käthe Kollwitz machte diese [[Statue]]n. 1932 wurden sie bei einem Friedhof für deutsche Soldaten in [[Belgien]] aufgestellt.]]
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Es gibt in vielen Staaten und Orten Denkmäler, die an den Ersten Weltkrieg erinnern. Auf so einem [[Denkmal]] steht zum Beispiel geschrieben, wer aus dem Ort im Krieg gestorben ist. In Deutschland zum Beispiel gibt es den Volkstrauertag. An einem bestimmten Sonntag im November wird der Toten gedacht. In anderen Ländern wie Großbritannien, Frankreich und [[Belgien]] ist der Erinnerungstag am 11. November.
  
Auch die Sieger waren oft unzufrieden mit dem Kriegsende: [[Italien]] zum Beispiel hatte Land bekommen, aber viele Italiener glaubten, dass es nicht genug war. In allen Ländern gab es Menschen, die wegen des Krieges neue Gedanken hatten. Manche waren plötzlich gegen alle Kriege, andere hingegen waren gerade für neue Kriege, um sich zu rächen. Wiederum andere wollten zumindest, dass ihr eigenes Land eine starke Armee hatte, um in Zukunft besser geschützt zu sein.
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Die Geschichtswissenschaftler wissen sehr viel über den Krieg, aber einige Fragen können sie immer noch nicht ganz beantworten. Lange [[Zeit]] meinte man, dass wohl Deutschland am meisten Schuld daran hatte, dass der Krieg ausbrach. Jetzt schaut man auch genauer hin, was andere Staaten falsch gemacht hatten. Es hieß auch: Die Menschen sind 1914 gerne in den Krieg gezogen. Jetzt weiß man, dass das für viele nicht stimmte. Die meisten Leute waren eher aufgeregt anstatt begeistert.
  
== Denken Menschen heute immer noch an den Krieg? ==
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Die Geschichtswissenschaftler sind sich auf jeden Fall einig, dass der Krieg Europa und die Welt sehr stark verändert hat. Es heißt sogar, dass der Erste Weltkrieg die Urkatastrophe des 20. [[Jahrhundert]]s gewesen sei. Gemeint ist: Dieser Krieg führte noch zu anderen Unglücken in den Jahren danach, zu Gewaltherrschaft, Mord und weiteren Kriegen.  
[[Datei:Het treurende ouderpaar - Käthe Kolwitz.JPG|mini|Trauerndes Elternpaar. Käthe Kollwitz hat diese Statuen gemacht. 1932 wurden sie bei einem Friedhof für deutsche Soldaten in [[Belgien]] aufgestellt.]]
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Es gibt in vielen Staaten und Orten Denkmäler, die an den Ersten Weltkrieg erinnern. Auf so einem Denkmal steht zum Beispiel geschrieben, wer aus dem Ort im Krieg gestorben ist. In Deutschland zum Beispiel gibt es den Volkstrauertag. An einem bestimmten Sonntag im November wird der Toten gedacht. In anderen Ländern wie Großbritannien, Frankreich und [[Belgien]] ist der Erinnerungstag am 11. November.
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Die Geschichtswissenschaftler wissen sehr viel über den Krieg, aber einige Fragen können sie immer noch nicht ganz beantworten. Lange Zeit meinte man, dass wohl Deutschland am meisten Schuld daran hatte, dass der Krieg ausbrach. Jetzt schaut man auch genauer hin, was andere Staaten falsch gemacht hatten. Es hieß auch: Die Menschen sind 1914 gerne in den Krieg gezogen. Jetzt weiß man, dass das für viele nicht stimmte. Die meisten Leute waren eher aufgeregt anstatt begeistert.
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Dodengang 03.jpg|Der „Totengraben“ ist ein alter Schützengraben bei Diksmuide, [[Belgien]]
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Auckland War Memorial Beacon 2.jpg|Ein [[Denkmal]] in [[Neuseeland]]
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In interiorul Mausoleului de la Mărășești.jpg|Eine Gedenkstätte in [[Rumänien]]
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Mohnblume.jpg|Zeichen für den [[Krieg]]: Mohn wächst auf ehemaligen [[Schlacht]]feldern
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Die Geschichtswissenschaftler sind sich auf jeden Fall einig, dass der Krieg Europa und die Welt sehr stark verändert hat. Es heißt sogar, dass der Erste Weltkrieg die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts gewesen sei. Gemeint ist: Dieser Krieg führte noch zu anderen Katastrophen (Unglücken) in den Jahren danach, zu Gewaltherrschaft, Mord und weiteren Kriegen.
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[[Kategorie:Klexikon-Artikel]]
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[[Kategorie:Geschichte]]
 
[[Kategorie:Geschichte]]

Aktuelle Version vom 30. März 2021, 23:12 Uhr

Russische Soldaten auf dem Weg zur Front, 1917. „Front“ ist die Gegend, wo gekämpft wird.
Diese Landkarte zeigt, wie sich die Grenzen der Staaten verändert haben..

Der Erste Weltkrieg fand in den Jahren 1914 bis 1918 statt. Über 17 Millionen Menschen starben. Der Krieg heißt „Weltkrieg“, weil er in mehreren Teilen der Welt stattfand. Vor allem aber waren Länder in Europa betroffen.

Auf der einen Seite standen Deutschland, Österreich und weitere Staaten. Ihre Gegner waren unter anderem Russland, Frankreich und Großbritannien. Die Wissenschaftler waren sich auch viele Jahre später nicht einig, wie es genau zu dem Krieg gekommen war. Man weiß aber sicher, dass damals die Staaten in Europa viele Waffen und große Armeen hatten und einander nicht trauten. Alle wollten so stark und mächtig sein wie möglich.

Deutschland, Österreich und seine befreundeten Staaten verloren den Ersten Weltkrieg. Auch danach litten viele Menschen noch unter den Folgen des Krieges. Viele von ihnen erholten sich nicht von ihren schweren Verletzungen. Viele Häuser, Straßen, Brücken und die Eisenbahn waren zerstört. Zudem überzog die Spanische Grippe die Westliche Welt. Sie kostete mindestens dreimal so viele Menschenleben wie der Krieg selbst. Auch den Siegerstaaten ging es kaum besser als den Verlierern. Die Verlierer mussten überdies den Gewinnern sehr viel Geld als Entschädigung für die Zerstörung bezahlen.

Heute werden immer noch viele Bücher über den Ersten Weltkrieg geschrieben, und es gibt Menschen, die an die Toten von damals denken. Für dieses Gedenken haben manche Staaten sogar eigene Feiertage. Es ist üblich, dass dazu Gäste aus anderen Staaten eingeladen werden, sogar solche, die damals Feinde waren.

Inhaltsverzeichnis

Wie kam es zum Krieg?

Soldaten aus Irland, das damals zu Großbritannien gehörte. Das Foto wurde im Sommer 1916 in Frankreich aufgenommen.

Schon seit Jahren hatten viele Staaten in Europa ihre Armeen vergrößert. Sie hatten Angst, dass ein anderer Staat sie überfallen könnte, oder dass er sie zumindest bedroht. Manche Staaten hatten miteinander Bündnisse abgesprochen und sich gegenseitige Hilfe zugesagt.

Am 28. Juni 1914 wurde in Sarajevo ein österreichischer Prinz erschossen. Sarajevo gehörte zu Österreich-Ungarn. Die Menschen dort waren sehr wütend. Der Prinzenmörder kam aus Serbien, und es sah so aus, als wenn die Regierung in Serbien ihm geholfen hätte. Österreich-Ungarn wollte seine eigenen Polizisten nach Serbien schicken, um die Sache zu untersuchen. Serbien sagte, es wolle sich selbst darum kümmern.

Österreich-Ungarn hatte Deutschland zum Verbündeten, während Russland hinter Serbien stand. Russland war aber auch Verbündeter von Frankreich. Ende Juli 1914 machte Russland seine Armee bereit für den Fall eines Krieges, das nennt man „Mobilisierung“. Die Regierung von Deutschland bekam Angst und wollte, dass Russland die Mobilisierung einstellte. Als das nicht geschah, erklärte Deutschland den Russen den Krieg. Dies geschah am 1. August.

Wie verlief der Krieg?

Ein deutscher Panzer im Ersten Weltkrieg
Der Wind blies giftiges Gas über das Schlachtfeld.

Deutschland und Österreich-Ungarn, später auch das Osmanische Reich, standen auf der einen Seite. Auf der anderen Seite standen Russland, Frankreich und Großbritannien, später auch die USA und einige andere Staaten.

Der Erste Weltkrieg fand vor allem auf dem Land und auf dem Meer statt, aber noch nicht in der Luft. Auf dem Meer kämpften Kriegsschiffe gegeneinander, auch die ersten Unterwasserboote, genannt U-Boote. Zum ersten Mal gab es Funkverkehr: Die Schiffskapitäne konnten mit den Offizieren an Land Informationen austauschen.

An Land hoben die Soldaten Schützengräben aus, um sich gegen die Kugeln der feindlichen Maschinengewehre zu schützen. Um den Gegner dort trotzdem zu vernichten, wurden Giftgas und Panzer eingesetzt. Flugzeuge gab es schon, aber sie waren klein, flogen langsam und niedrig. Man konnte sie also leicht vom Boden aus abschießen. Sie waren vor allem dazu wichtig, um zu erkunden, wie es beim Feind aussah.

Zunächst konnte Russland Teile von Deutschland und Österreich-Ungarn erobern. Währenddessen wollte Deutschland schnell Frankreich besiegen, um dann stärker gegen Russland zu kämpfen. Das klappte aber nicht, weil Großbritannien Frankreich unterstützte. Hier im Westen konnten die Armeen oft nur ganz wenig Land erobern. Man spricht von einem Stellungskrieg oder Grabenkrieg. Erst mit Unterstützung der USA gelang es Frankreich und seinen Verbündeten im Sommer 1918 wieder viel von seinem Gebiet zurückzuerobern.

Im Osten hingegen hatte Deutschland mehr Erfolg. Seit 1916 rückten seine Armeen immer weiter in Russland ein. Anfangs 1918 schlossen Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland sogar einen Frieden. Russland musste viel Land und Besitz den Deutschen lassen. Dort wurden einige neue Staaten gegründet, wie Finnland und die Ukraine.

Die Führung der deutschen Armee musste einsehen, dass sie den Krieg im Westen nicht gewinnen konnte. Sie empfahl im September 1918 der deutschen Regierung, Frankreich und seine Verbündeten den Frieden anzubieten. Am 11. November 1918 schlossen sie einen Waffenstillstand: Es wurde nicht mehr gekämpft.

Welche Folgen hatte der Krieg?

Sechs Jahre nach dem verlorenen Krieg: Deutsche Nationalisten behaupten mit dieser Karikatur, dass die deutschen Demokraten die Schuld hätten. Die Demokraten hätten die Soldaten nicht genug unterstützt und seien ihnen in den Rücken gefallen.

Von den über siebzig Millionen Soldaten starb jeder siebte. Außerdem starben fast sieben Millionen Menschen, die gar nicht Soldaten waren, also Zivilisten. Viele erholten sich nie von ihren Verletzungen. Frauen hatten ihren Ehemann verloren, oder Kinder ihren Vater. Sie waren meistens arm und brauchten Hilfe vom Staat. Dabei hatten viele Staaten selber fast nichts mehr.

Vor allem in Deutschland, aber auch in anderen Staaten, war ein Großteil der Infrastruktur zerstört. Damit meint man Brücken, Straßen, Häuser, Eisenbahnlinien und solche Dinge. Kurz nach dem Krieg raffte die Spanische Grippe dreimal so viele Menschen dahin wie der Krieg selbst.

In den Jahren von 1919 bis 1922 unterzeichneten die Staaten Friedensverträge. Sie entstanden in der Nähe von Paris. Man nennt sie deshalb die Pariser Vorortverträge. Deutschland, Österreich und Ungarn galten als die Verlierer, vor allem hier lehnten die Menschen die Verträge ab.

Aus großen ehemals deutschen Gebieten wurde der neue Staat Polen gegründet. Dadurch verlor Deutschland auch viele Rohstoffe wie Eisenerz und Kohle. Menschen wurden von Ost nach West umgesiedelt und umgekehrt. Um die Reparationszahlungen an die Siegermächte zu leisten, druckte Deutschland Geld. Das verlor aber dadurch an Wert, es gab eine furchtbare Inflation. Für Deutschland begann die Zeit der Weimarer Republik.

Österreich-Ungarn wurde zu Österreich verkleinert. Dafür wurden die Tschechoslowakei, Ungarn und Jugoslawien gebildet. Das Osmanische Reich wurde auf die heutige Türkei verkleinert. Es verlor vor allem Gebiete im Süden und im Osten.

In Russland übernahmen im Jahr 1917 die Kommunisten die Macht. Sie versprachen, dass der Krieg und der Hunger aufhören. Es kam zu einem Bürgerkrieg in Russland selbst, zwischen den Kommunisten und ihren Gegnern. Ähnlich war auch in anderen Ländern die Kriegszeit nicht wirklich vorbei.

Auch die Sieger waren oft unzufrieden mit dem Kriegsende: Viele Italiener zum Beispiel glaubten, dass sie nicht genug neues Land bekommen hatten. Manche Menschen in der Welt waren plötzlich gegen alle Kriege, andere hingegen waren gerade für neue Kriege, um sich zu rächen. Wiederum andere wollten zumindest, dass ihr eigenes Land eine starke Armee hatte, um in Zukunft besser geschützt zu sein. Die Unzufriedenheit in Deutschland ermöglichte den Nationalsozialismus und war einer der Gründe für den Zweiten Weltkrieg.

Wie denken die Menschen heute über den Krieg?

Trauerndes Elternpaar. Käthe Kollwitz machte diese Statuen. 1932 wurden sie bei einem Friedhof für deutsche Soldaten in Belgien aufgestellt.

Es gibt in vielen Staaten und Orten Denkmäler, die an den Ersten Weltkrieg erinnern. Auf so einem Denkmal steht zum Beispiel geschrieben, wer aus dem Ort im Krieg gestorben ist. In Deutschland zum Beispiel gibt es den Volkstrauertag. An einem bestimmten Sonntag im November wird der Toten gedacht. In anderen Ländern wie Großbritannien, Frankreich und Belgien ist der Erinnerungstag am 11. November.

Die Geschichtswissenschaftler wissen sehr viel über den Krieg, aber einige Fragen können sie immer noch nicht ganz beantworten. Lange Zeit meinte man, dass wohl Deutschland am meisten Schuld daran hatte, dass der Krieg ausbrach. Jetzt schaut man auch genauer hin, was andere Staaten falsch gemacht hatten. Es hieß auch: Die Menschen sind 1914 gerne in den Krieg gezogen. Jetzt weiß man, dass das für viele nicht stimmte. Die meisten Leute waren eher aufgeregt anstatt begeistert.

Die Geschichtswissenschaftler sind sich auf jeden Fall einig, dass der Krieg Europa und die Welt sehr stark verändert hat. Es heißt sogar, dass der Erste Weltkrieg die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts gewesen sei. Gemeint ist: Dieser Krieg führte noch zu anderen Unglücken in den Jahren danach, zu Gewaltherrschaft, Mord und weiteren Kriegen.



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