Gift

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Dieses Zeichen gilt in der gesamten Europäischen Union. Man muss damit Stoffe kennzeichnen, die „sehr giftig“ sind, wie zum Beispiel Quecksilber.

Ein Gift ist etwas, das schädigt. Wenn jemand ein Gift zu sich nimmt, kann er krank werden oder sterben. Auch Tiere und Pflanzen können durch Gifte Schaden nehmen. Manchmal sagt man von Flüssen, Meeren, Wäldern und ganzen Landschaften, dass sie vergiftet worden sind.

Das deutsche Wort „Gift“ bedeutete ursprünglich nur Gabe oder Geschenk. Man kennt das heute noch aus dem Wort Mitgift, die Gabe, die eine Braut von ihren Eltern für die Ehe mitbekommt. Im Griechischen sagt man „dosis“ für ein Geschenk, aber auch für eine Arznei oder die Menge an Arznei.

Daher kommt der Spruch: Die Menge macht das Gift. Gemeint ist, dass so gut wie jeder Stoff giftig sein kann, wenn er in großen Mengen eingenommen wird. So ist Salz an sich nicht wirklich giftig für Menschen. Wer aber zu viel Salz zu sich nimmt, kann daran sterben.

Inhaltsverzeichnis

Wo gibt es Gifte?

Viele Menschen denken bei dem Wort Gift sofort an die Industrie, an Fabriken und überhaupt an etwas, das von Menschen künstlich hergestellt wird. Doch auch in der Natur kommen Gifte vor. Bekannt ist etwa der Fliegenpilz. Es gibt Schlangen mit Gift in den Zähnen. Besondere Frösche in den Tropen haben giftigen Schleim auf der Haut.

In der Industrie braucht man viele Stoffe, um Dinge herzustellen oder zu bearbeiten. Diese Stoffe sind aber oft giftig. Ein Beispiel ist Schwefelsäure, die stark ätzend ist. Unverdünnte Schwefelsäure frisst Menschen die Haut weg. Wer mit solchen Giften arbeitet, muss sich gut auskennen, wie man das ungefährlich macht. Das fertige Produkt im Laden ist dann meist selber nicht mehr giftig.

Es gibt aber auch Gifte im Verkauf. Viele Reinigungsmittel gelten als giftig. Es gibt viele strenge Regeln, wie man mit Giften umgeht. Beispielsweise müssen sie sicher aufbewahrt werden. Durch Zeichen wird angegeben, dass es sich um Gift handelt. Gifte dürfen nicht einfach so weggeworfen oder weggeschüttet werden.

Wie kann Gift in den Körper gelangen?

Dies ist das weltweite Zeichen, mit dem man vor ätzenden Stoffen warnt.

Menschen können Gift auf viele verschiedene Arten in den Körper bekommen. Oft denkt man daran, dass jemand vergiftet wird, weil er Gift über den Mund einnimmt. Das Gift steckt zum Beispiel in Essen oder Trinken und gelangt über den Mund in den Hals und in den Magen und dann weiter in den Körper.

Man kann Gift allerdings auch einatmen, so dass es in die Lungen gelangt. Benzindämpfe beispielsweise sind giftig, deshalb sollte man nicht am Zapfhahn schnüffeln. Außer durch Mund und Nase können manche Gifte auch durch die Haut in den Körper eindringen. Die Haut hat nämlich winzig kleine Öffnungen, die Poren. Normalerweise kommt dadurch der Schweiß aus dem Körper. Umgekehrt kann dort aber auch Gift eindringen.

Gift kann außerdem schädlich für die Haut sein. Dann wird man krank oder verletzt, indem das Gift die Haut berührt. Von einer Verätzung spricht man, wenn das Gift die Haut zerstört, ähnlich wie bei einer Verbrennung. Gerade die Augen sind dafür sehr empfindlich.

Was ist am giftigsten?

Von manchen Stoffen kann man bereits sterben, wenn man nur ganz wenig davon zu sich genommen hat. Vielleicht am bekanntesten davon ist Botulinum. Dieses Gift kommt von einem Bakterium und sorgt dafür, dass Nerven nicht mehr gut funktionieren. Man stirbt daran, wenn dadurch auch die Muskeln wie das Herz nicht mehr tun, was sie tun sollen.

Bereits ein zehnmillionstel Gramm Botulinum kann einen Menschen töten. Anders ausgedrückt: Botulinum von der Größe eines Salzkorns würde ausreichen, um 500.000 Menschen umzubringen.

Trotzdem gibt es viele Menschen, die freiwillig Botulinum zu sich nehmen. Der Wirkstoff wird unter dem Namen Botox verkauft und ist dann sehr stark verdünnt. Mit Botox entspannt man Nerven unter der Haut im Gesicht: Menschen sehen dann etwas jünger aus. Es ist zwar selten, aber jedes Jahr sterben dennoch ein bis zwei Menschen in Deutschland an zu viel Botox.

Noch gefährlicher sind ionisierende Strahlen. Sie stammen von radioaktiven Stoffen. Aus diesen Stoffen kommen Elektronen, winzige Bausteine der Atome. Solche Strahlen entstehen in der Natur und sind dann meistens so schwach, dass sie ungefährlich bleiben. Strahlen aus einer Atombombe oder nach einem Unfall im Atomkraftwerk hingegen zerstören die Zellen im Körper eines Menschen.

Damit die Menschen sich zurechtfinden können, müssen alle giftigen Produkte gekennzeichnet sein. In der Europäischen Union gibt es dafür besondere Piktogramme. In der Schweiz sind es Giftklassen und farbige Streifen auf der Verpackung, beispielsweise rot. Wer Reinigungsmittel oder Produkte für den Garten kauft, sollte genau darauf achten.

Warum sind manche Tiere und Pflanzen giftig?

Blaugeringelte Kraken leben im Meer. Mit seinm Biss könnte so ein Krake in wenigen Minuten über zwanzig Menschen töten. Das Gift kommt eigentlich von bestimmten Baktieren, die im Kraken leben.

Das giftigste Tier auf der Welt ist die Mungaschlange. Sie lebt in Australien und wird etwa zwei Meter lang. Normalerweise flüchtet sie vor Menschen. Wenn sie sich in de Enge getrieben fühlt, beißt sie allerdings zu. Sie ist vor allem deshalb so giftig, weil sie mit ihrem Speichel besonders viel Gift in ihr Opfer einführt.

Giftige Tiere greifen aber meistens nicht an, wenn sie sich nur schützen wollen. Es reicht, einfach giftig zu sein. Auf diese Weise lernen andere Tiere, von solchen Tieren oder Pflanzen fernzubleiben. Ein gutes Beispiel dafür sind Pfeilgiftfrösche. Bei denen sitzt das Gift auf der Haut.

Einige Tiere benutzen Gift, wenn sie andere Tiere fressen wollen. So macht es beispielsweise die Kreuzotter. Sie ist die einzige Giftschlange im deutschsprachigen Raum. Sie vergiftet ihr Opfer. Wenn es gelähmt oder tot ist, kann die Schlange es in aller Ruhe verschlingen.



Zu „Gift“ gibt es auch einen Artikel für Lese-Anfänger auf MiniKlexikon.de und weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.

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