Madagaskar

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Klexikon K.png Madagaskar  
Flag of Madagascar.svg
Flagge
Hauptstadt Antananarivo
Amtssprache Französisch, Malagasy
Staatsoberhaupt Präsident Andry Rajoelina
Einwohnerzahl etwa 26 Millionen
Fläche etwa 587.000 Quadratkilometer
MDG orthographic.svg
Wo das Land in Afrika liegt
Übersicht: Alle Staaten der Erde
Ein Rotschwanz-Wieselmaki von der Insel Madagaskar. Er gehört zu den Lemuren. Diese Tiere leben nur dort, und zwar in Wäldern. Sie fressen Pflanzen, aber auch ihren eigenen Kot, damit keine Nährstoffe verloren gehen.

Madagaskar ist eine Insel und ein Staat im Südosten von Afrika. Die Insel liegt im Indischen Ozean gegenüber von Mosambik. Nur drei andere Inseln auf der Welt sind größer. Madagaskar ist etwa um die Hälfte größer als Deutschland, hat aber nur knapp ein Drittel so viele Einwohner.

Im Westen steigt die Küste sanft an bis zu einer Hochebene. Dort liegen die Hauptstadt Antananarivo und der höchste Berg des Landes. Gegen Osten fällt das Land ziemlich steil ab bis zum Meer. Das Klima ist im ganzen Land tropisch. Im Westen fällt wenig Regen, im Osten hingegen sehr viel. Im Hochland kann es richtig kalt werden.

Seit etwa neunzig Millionen Jahren ist die Insel vom Festland getrennt. Darum gibt es dort viele Tiere und Pflanzen, wie man sie sonst nirgendwo kennt. Die nennt man Endemiten oder endemische Arten. Dazu gehören alle Froscharten, fast alle Reptilienarten und Blütenpflanzen, vier von fünf Säugetierarten und die Hälfte aller Vogelarten auf Madagaskar. Besonders sind die Lemuren. Das sind Primaten, die auf den ersten Blick aussehen wie Affen.

Früher war fast die ganze Insel mit Wald überzogen, heute sind es nur noch kleine Teile. Die Menschen haben den Regenwald abgeholzt, um Flächen für die Landwirtschaft zu gewinnen. Am schlimmsten dabei ist die Brandrodung, wenn also die Menschen die Wälder abbrennen. Immer mehr Tiere und Pflanzen sterben deshalb aus. Ein Beispiel sind die Lemuren, das sind besondere Affen. Es gibt aber noch mehr Probleme: Weil viele Äcker sehr steil sind, schwemmt der Regen die Erde weg, so dass man auch nichts mehr anbauen kann.

Etwa ein Drittel der Menschen lebt von der Landwirtschaft. Das genügt aber nicht einmal für die Einwohner selbst. Sie müssen zusätzlich Nahrungsmittel aus dem Ausland kaufen. Einige Nahrungsmittel bleiben aber auch für den Verkauf ins Ausland übrig: Kaffee, Fische, Gewürze und einige andere. Vanille verkauft Madagaskar sogar mehr als jedes andere Land der Welt. Die Industrie verarbeitet vor allem Baumwolle. Es gibt auch Bodenschätze, zum Beispiel wertvolle Metalle oder Bauxit, das ist ein Erz aus dem man Aluminium herstellt.

Die Menschen gehören zu den Ärmsten der Welt. Zwei von fünf Erwachsenen leiden Hunger, bei den Kindern ist es die Hälfte. Nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung hat Zugang zu sauberem Trinkwasser. Jeder dritte kann weder lesen noch schreiben. Bei den jungen Frauen ist es schlimmer als bei den Männern. Andererseits gibt es aber auch sechs Universitäten. Es gibt viel zu wenig Ärzte und Krankenhäuser. Die schlimme Krankheit Pest gibt es auf der ganzen Welt nur noch in Madagaskar.

Menschen kamen erst spät über das Meer nach Madagaskar. Der erste europäische Entdecker war der portugiesische Seefahrer Diogo Dias im Jahr 1500. Heute wohnen auf Madagaskar Menschen, deren Vorfahren aus vielen Teilen der Welt hergekommen sind: Vom Festland von Afrika, aus Europa oder aus Asien. Ihre Sprache heißt „Malagasy“, sie ist mit Sprachen in Asien verwandt. Lange Zeit war die Insel eine Kolonie von Frankreich. Seit dem Jahr 1960 gibt es hingegen die Republik Madagaskar als unabhängigen Staat.



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