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Sowjetunion
Die Sowjetunion war ein kommunistisch regierter Staat im Osten Europas und in Asien. Der volle Name lautete: Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, abgekürzt UdSSR. Er bestand von 1922 bis 1991. Zu ihm gehörten viele Länder, die heute eigenständig sind: vor allem Russland, Weißrussland, die Ukraine und die Republik Moldau. Hinzu kamen die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen, im Kaukasus Armenien, Aserbaidschan und Georgien sowie in Asien Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan.
Alle diese Länder hatten vor dem Ersten Weltkrieg schon zum Russischen Reich gehört. Im Jahr 1917 kamen dort in der Russischen Revolution die Kommunisten unter ihrem Führer Lenin an die Macht. Fünf Jahre später wurde die Sowjetunion gegründet. Ihr vollständiger Name lautete übrigens: Union der Sozialistischen Sowjet-Republiken, abgekürzt UdSSR. Union ist ein anderes Wort für Bund, und das russische Wort „Sowjet“ bedeutet Rat.
In den Räte-Republiken sollte nicht mehr einer allein bestimmen, sondern alle gemeinsam. Tatsächlich hatte in der Sowjetunion aber bald nur noch eine Partei das Sagen, nämlich die kommunistische. Leute die anderer Meinung waren, wurden in großer Zahl umgebracht oder in Lager eingesperrt, wo sie schwere Arbeit verrichten mussten.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Sowjetunion vom nationalsozialistischen Deutschland angegriffen und musste große Not und Zerstörung erleiden. Die Gewalttaten der Angreifer schweißte die Menschen zusammen, und nach vier Jahren Krieg gewann die Sowjetunion den Krieg, auch mit Hilfe ihrer westlichen Verbündeten.
Warum gibt es die Sowjetunion nicht mehr?
Durch den Sieg im Zweiten Weltkrieg war die Sowjetunion sehr mächtig geworden. Sie hatte viele Länder Osteuropas erobert. Das blieben zwar eigene Länder, aber nun wurden auch sie kommunistisch regiert. Lange Zeit blieben dort sowjetische Soldaten. Die Sowjetunion und diese Länder nannte man Ostblock. Dazu gehörte auch der Ostteil Deutschlands, die Deutsche Demokratische Republik.
Im alten Russland waren die allermeisten Menschen Bauern gewesen. In der Sowjetzeit hingegen hat man viel Industrie gebaut, auch, um Waffen herstellen zu können. Die Sowjetunion wollte außerdem zeigen, dass sie viel von Wissenschaft und Technik versteht. Die erste Weltraumrakete, der erste Satellit und der erste Mensch im Weltall kamen alle aus der Sowjetunion.
In den Jahren nach 1980 gab es aber immer mehr Probleme in der Wirtschaft. Die Menschen wurden immer unzufriedener. Im Jahr 1985 wurde Michail Gorbatschow der Chef des Landes. Er wollte eine bessere Wirtschaft und auch ein wenig Demokratie. Zwar mochte Gorbatschow keine neuen Parteien zulassen. Aber die Einwohner sollten zumindest wählen dürfen, welche kommunistischen Politiker sie haben wollten.
Gorbatschow wollte weniger Waffen und weniger Streit mit dem Rest der Welt haben, denn das war alles schlecht für die Wirtschaft. Allerdings haben Menschen in der Sowjetunion und im Ostblock gemerkt: Man kann sich nun besser für die Freiheit einsetzen. Denn die sowjetischen Soldaten und Polizisten waren unsicher geworden, wie streng sie noch sein durften.
Ab 1989 ging es dann ziemlich schnell: Immer mehr Länder im Ostblock haben neue, demokratische Politiker gewählt. Die baltischen Länder machten sich eigenständig. In der Sowjetunion selbst gab es Politiker, die ein neues Russland wollten. Im Dezember 1991 wurde die Sowjetunion offiziell aufgelöst.
Vor allem in Russland trauern viele Menschen der Sowjetunion nach. Sie finden: Russland soll wieder so stark und mächtig werden wie damals. Einige Russen aber wollen genauer wissen, was in der Sowjetzeit Schlimmes passiert ist. Die meisten Menschen des ehemaligen Ostblocks, in Polen oder Estland, sind aber sehr froh, dass es die Sowjetunion nicht mehr gibt.
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