Britisches Weltreich

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Eine Landkarte aus dem Jahr 1886. Stolz zeigt der Zeichner mit britisch-rot, welche Teile der Welt zum Weltreich gehören.

Das Britische Weltreich war das größte Reich auf der Erde. Am mächtigsten war es um das Jahr 1900, danach wurde es noch etwas größer. Großbritannien regierte damals über ein Viertel der Welt.

Auf diese Weise beeinflusste Großbritannien die Länder, die es besetzte. Aus seinen Kolonien kamen viele Reichtümer und Rohstoffe. Es wurde reich und konnte viel für die Wissenschaft und Kultur tun.

Das Britische Weltreich endete aber, vor allem in den Jahren nach 1950. Die Völker wehrten sich gegen die Briten, und das Weltreich wurde für Großbritannien zu teuer. Heute hat Großbritannien nur noch einige kleine Inseln als Kolonien, oder wie man sagt: überseeische Gebiete.

Inhaltsverzeichnis

Welche Länder werden dazu gezählt?

Auf dem Höhepunkt seiner Macht besaß Großbritannien Kolonien auf allen Kontinenten außer der Antarktis. Deshalb sagt man auch „Das Reich, in welchem die Sonne niemals unter geht“, weil durch die Zeitverschiebung immer irgendwo gerade Tageslicht ist.

Im Nahen Osten gehörten Ägypten und der Süden der Arabischen Halbsinel dazu, später auch das heutige Israel. Im Rest von Asien herrschten die Briten vor allem in Indien, Myanmar, den Städten Hongkong und Singapur sowie Teilen Malaysias. Ozeanische Kolonien waren Neuseeland und Australien. In Afrika waren Südafrika und einige angrenzende Staaten Teil des Weltreichs sowie Ghana, Nigeria, Kenia und Tansania.

In Amerika herrschten die Briten lange über weite Teile Kanadas, mit Ausnahme von Quebec, was Französisch war. Auch der Osten der USA war bis ins Jahr 1776 britisch. In Europa hatten man nur ein paar kleine Gebiete wie Malta oder Gibraltar. Darüber hinaus gibt es unzählige Inseln in der Karibik und im Pazifik, die früher zum Weltreich gehörten. Am bekanntesten ist wohl Jamaika.

Wie entstand das Weltreich?

In der englischen Kolonie Virginia, in Nordamerika, um das Jahr 1670: Sklaven aus Afrika müssen Tabak anbauen.

Am Ende des Mittelalters, um das Jahr 1500, begannen einige europäische Länder, Kolonien zu erobern. England entdeckte für sich Gebiete vor allem in Nordamerika. Es besetzte auch Gebiete an den Küsten von Südamerika, Indien und Afrika. Manchmal nahm England sich alles mit Gewalt, mal kaufte es Stützpunkte, manchmal schloss es Verträge mit den Einheimischen ab.

Nach der Vereinigung von England und Schottland hieß das Land Großbritannien. Um das Jahr 1800 verlor Großbritannien die meisten Kolonien in Nordamerika: Sie machten sich unabhängig und wurden die Vereinigten Staaten von Amerika, die USA.

Großbritannien erwarb weitere Gebiete und erforschte die Welt, zum Beispiel dank einem Entdecker wie James Cook. Um das Jahr 1880 änderte sich die Weise, wie die Europäer mit den Kolonien umgingen. Sie besetzten auch das Innere der Kontinente und beuteten die Kolonien noch stärker aus. Großbritannien, das Land, in dem zuvor Eisenbahnen und Dampfschiffe erfunden worden sind, war darin besonders erfolgreich.

Welche Folgen hatte das Weltreich?

Dieses Bild stammt etwa aus dem Jahr 1760. Gemalt wurde es nach einem Sieg der Briten in Indien.

Manche Gebiete beherrschten die Briten direkt: Die Beamten dort erhielten ihre Befehle aus der britischen Hauptstadt London. Andere Gebiete hatten noch ihre alten Herrscher, aber die Briten bestimmten trotzdem die wichtigsten Dinge.

Wer im Weltreich etwas werden wollte, musste Englisch lernen. Oftmals galt das britische Recht, auch dort, wo die Menschen eine ganz andere Kultur hatten. Die Briten ließen Eisenbahnen und Telegrafen-Linien bauen. Das brauchten sie, um ihre Macht zu erhalten Es nützte aber auch für die besetzten Ländern.

Die Briten beherrschten den Handel und wurden sehr reich. Es hieß, dass andere Reiche wie Russland wohl viel Land beherrschten, Großbritannien aber das Meer. Kein anderes Land hatte so viele Schiffe.

Wie endete es?

Die Völker im Britischen Weltreich wollten mehr Freiheit und nicht immer alles machen, was ihnen die Beamten in London vorschrieben. Im Ersten Weltkrieg kämpfte Großbritannien vor allem in Europa. Es brauchte Soldaten und andere Hilfe aus seinen Kolonien dafür. Nach dem Krieg verlangten die Menschen aus den Kolonien im Gegenzug mehr Freiheit.

Zunächst bekamen die Kolonien mehr eigene Macht, in denen Menschen mit weißer Hautfarbe lebten oder herrschten. Das waren Kanada, Australien, Neuseeland und Südafrika. Um das Jahr 1930 wurden sie mehr oder weniger unabhängig. Ihr Staatsoberhaupt war aber immer noch der König von Großbritannien.

Bei den übrigen Kolonien änderte sich nicht viel. Großbritannien erhielt sogar noch einige Kolonien von Deutschland hinzu. Aber im Zweiten Weltkrieg brauchte Großbritannien wieder Hilfe. Das erste große Land, das unabhängig wurde, war Britisch-Indien: Im Jahr 1947 wurde daraus Indien und Pakistan. Manchmal versuchte Großbritannien durch Gewalt, die Einheimischen wieder zu unterdrücken. Doch nach und nach musste Großbritannien die Kolonien aufgeben. Das passierte vor allem um das Jahr 1960.

Seit dem Jahr 1931 gibt es das Commonwealth of Nations. Übersetzt bedeutet das etwa Gemeinwohl der Völker. Oberhaupt ist Elisabeth die Zweite, die jetzige Königin von Großbritannien. Fast alle ehemaligen Kolonien sind Mitglied im Commonwealth geworden. Sie wollen zusammenarbeiten für Frieden, Freiheit und Wohlstand.



Zu „Britisches Weltreich“ gibt es auch einen Artikel für Lese-Anfänger auf MiniKlexikon.de und weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.

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