Pfahlbauten

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So sahen Pfahlbauten vor sechstausend Jahren aus. Diese Nachbauten von Steinzeithäusern gehören zum Pfahlbaumuseum Unteruhldingen am Bodensee.
Dies ist ein Pang uk, ein Pfahlbau in Hongkong.
Ein Speicher, genannt „Spycher“, im Wallis in der Schweiz. Die Pfähle und Steinplatten sollen verhindern, dass Mäuse und Ratten an die Vorräte gelangen.

Pfahlbauten sind Gebäude, die man auf Pfähle gebaut hat. Ein Pfahl ist ein langer, kräftiger Stock aus Holz. Die Häuser stehen auf Pfählen, weil man sie am Ufer gebaut hat. So können sie nicht nass werden. Kleine Dörfer mit Pfahlbauten gibt es heute noch in Asien.

In Europa kennt man Pfahlbauten nur aus der Urgeschichte. Archäologen haben die Reste der Pfahlbauten im Boden gefunden, nämlich die Pfähle. Daher kann man erahnen, wie groß die Gebäude waren und wie viele es davon an jenem Ort gab.

Heute kennt man recht viele Fundorte, an denen früher Pfahlbauten standen. An einigen Orten sieht man heute wieder welche: Das sind Rekonstruktionen, also Nachbauten. Man hat sie gebaut, damit sich die Menschen heute besser vorstellen können, wie ein Pfahlbau-Dorf früher ausgesah.

Seit dem Jahr 2011 sind 111 alte Pfahlbau-Siedlungen Weltkulturerbe der UNESCO. Es sind besonders wichtige Orte aus der Vergangenheit, die geschützt werden sollen. Etwa die Hälfte dieser Pfahlbau-Siedlungen hat man in der Schweiz gefunden. Die übrigen liegen in Deutschland, Österreich oder Italien, stets in der Nähe der Alpen.

Warum hat man die Häuser auf Pfählen gebaut?

Schon in der Steinzeit errichteten Menschen solche Pfahlbauten. Der Ort lag meist das Ufer eines Sees oder in einem Sumpf. Wenn der See gerade wenig Wasser hatte, etwa in einem heißen Sommer, standen die Pfähle auf dem Trockenen. Ansonsten stand ein Pfahlbau aber wirklich im Wasser. Oft gab es Brücken vom Ufer zu den Häusern.

Es gab sicherlich mehrere verschiedene Gründe, um solche Pfahlbauten zu bauen und darin zu wohnen. Die Gründe können an jedem Ort ein wenig anders gewesen sein. Jedenfalls kommt man an ein Haus, das im Wasser steht, nicht gut heran. Vielleicht schützten sich die Bewohner so vor Feinden. Auch manche wilde Tiere trauen sich nicht ins Wasser.

Die Erbauer der Pfahlbauten wollten sich aber wohl auch vor dem Wasser schützen. In manchen Seen befindet sich mal viel, mal wenig Wasser. Je nach dem ist das Ufer an einer anderen Stelle. Dank der Pfähle bleiben die Häuser trocken. Sonst könnte es bei Hochwasser passieren, dass sie im Wasser stehen.

Gibt es heute noch Pfahlbauten?

Heute noch kennt man solche Häuser auf der ganzen Welt, auch wenn sie eher selten sind. Außer in Asien und Ozeanien gibt es sie auch in Südamerika. In England oder in der Schweiz gibt es noch einige Getreidespeicher, die aus dem selben Grund wie früher Stelzen haben: Ratten und Mäuse sollen nicht an das Getreide kommen.

Allerdings gibt es auch moderne Häuser, die auf Pfählen stehen. Das kann zum Beispiel ein langer, großer Steg sein, der am Strand ins Wasser geht. Auf einigen solcher Stege stehen tatsächlich Gebäude, oft für Touristen. Andere Häuser stehen auf Stelzen, weil das interessant aussehen solll.



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