Kirche

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Wo vor allem Christen leben oder gelebt haben, steht meist eine Kirche in der Mitte. Das sieht man auch auf diesem Foto vom Dorf Obermillstatt in Kärnten.

Eine Kirche ist ein Haus, in dem Christen sich treffen und Gottesdienst feiern. Kirchen haben meist einen Turm mit einem Kreuz auf der Spitze, manchmal auch einen Hahn. In dem Turm sind meist Glocken aufgehängt, die geläutet werden, um die Christen zum Gottesdienst zu rufen.

Das griechische Wort Kirche bedeutet: Das gehört Gott. Man nennt Kirchen deshalb auch Gotteshäuser. Wenn man auch die Gotteshäuser aus anderen Religionen einschließen will, nennt man sie „Sakralbauten“.

Als Kirche bezeichnet man aber auch die Gemeinschaft aller Christen. Die Christen denken unterschiedlich darüber, wie man als Christ leben soll. Daher gibt es nicht nur eine Kirche, sondern mehrere. Man nennt sie zum Beispiel katholische, evangelische oder orthodoxe Kirchen. Mit Kirche meint man auch die Organisation für die Christen, die dazu gehören.

Inhaltsverzeichnis

Warum gibt es Kirchen?

Die Kirche des Heiligen Georg liegt in der Stadt Thessaloniki, in Griechenland. Sie wurde etwa dreihundert Jahre nach Christus gebaut. Damit ist sie eine der ältesten Kirchen der Welt.

Die ersten Christen haben in einfachen Häusern gebetet. So versammeln sich die Freikirchen heute noch: Bei jemandem zuhause, in einem gemieteten oder in einem eigenen Saal. Sie denken dabei an den Satz von Jesus: „Wenn einige sich versammeln und dabei an mich denken, dann bin ich bei ihnen.“

Als das Christentum schon groß und stark war, also etwa 400 Jahre nach Christus, gab es auch große Tempel: Es waren große, lange Hallen, wie man sie zuerst für Könige gebaut hat. Das griechische Wort für König ist Basileos, und deshalb heißen einige wichtige Kirchen heute noch Basilika.

Woran erkennt man Kirchen?

Im Mittelalter gab es einige Baustile, die man auch an Kirchen erkennt: Romanik, Gotik und später die Renaissance. Das gilt zumindest für Pfeiler, Mauern, Dächer und andere feste Bauteile. In dieser Zeit kam es zu den Türmen, dank denen man Kirchen schon von weitem sieht. Oben im Turm hängen Glocken, so dass man sie gut hört. Allerdings war das wohl nicht der einzige Grund für den Aufwand, einen Turm zu bauen. Oft wollte eine Stadt den höheren Kirchturm haben als eine andere. Später im Mittelalter fing man an, große Uhren an den Türmen zu befestigen.

Eine Kirche wird normalerweise so gebaut, dass sie nach Osten zeigt. Wenn die Menschen aus der Gemeinde morgens im Gottesdienst sitzen, schauen sie dorthin. Im Osten geht die Sonne auf, und das Licht scheint durch die Fenster hinein. Die Christen vergleichen Jesus Christus gern mit dem Licht.

In fast allen Kirchen stehen ein Taufbecken. Einen Altar gibt es nur in den Katholischen und in den Orthodoxen Kirchen. Ein Altar ist ein Tisch, auf den der Pfarrer, oder Priester das Abendmahl feiert. Das hat seine Wurzeln in der Leidensgeschichte von Jesus. Auch gibt es Bilder mit Geschichten aus der Bibel. Oft sind diese auf teure Fenster gemalt. Dies war besonders wichtig zu der Zeit, als die meisten Menschen nicht lesen oder schreiben konnten. Die Bilder oder Statuen waren wie Comics und dienten dem Menschen zur Belehrung und zur Erinnerung. Auch ein Kreuz und ein Lesepult gehören dazu. Oft liegt dort eine aufgeschlagene Bibel.

Manchmal hat eine Kirche auch eine Kanzel. Das ist ein erhöhter Ort, von dem aus der Pfarrer oder Pastor zu den Menschen spricht oder aus der Bibel vorliest. Alle weiteren rituellen Gegenstände wurden aus den Kirchen entfernt, welche sich an der Reformation beteiligt haben.

In den katholischen und orthodoxen Kirchen sieht man oft Gemälde und Statuen von Heiligen, also Menschen, die besonders christlich gelebt haben. Es gibt auch noch weitere Einrichtungen wie das Ewige Licht, den Tabernakel, Beichtstühle und in den orthodoxen Kirchen eine Ikonenwand.

Wie unterscheiden sich Kapellen, Dome, Münster, Kathedralen, eine Krypta und eine Basilika?

Das Ulmer Münster hat weltweit den höchsten Kirchenturm: etwas über 161 Meter.

Eine Kapelle ist eine sehr kleine Kirche. Das Wort kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „kleiner Mantel“. Manche Kapellen sind eher ein Unterstand mit einem Altartisch, die Leute stehen dann im Freien. Im Gegensatz dazu ist ein Dom sehr groß und künstlerisch besonders ausgestaltet. Das Wort Dom kommt ebenfalls aus dem Lateinischen und bedeutet Haus.

Ein Münster ist eine Kirche, die ursprünglich zu einem Kloster gehörte. Der Name kommt vom griechischen Wort „Monasterium“, was „Kloster“ bedeutet. Zu vielen Münstern gehört heute kein Kloster mehr, trotzdem haben sie ihren Namen behalten. Beispiele sind das Grossmünster und das Fraumünster in Zürich. Von ihren Klöstern gibt es nur noch Überreste. Der Aachener Dom ist eigentlich auch ein Münster, trotzdem nennt man ihn „Dom“.

Die Kathedrale ist ein Dom oder ein Münster mit einer besonderen Bedeutung: Sie ist der Sitz eines Bischofs. Das griechische Wort „Kathedra“ bedeutet nämlich „Sitz“ oder „Lehrstuhl“. Trotzdem nennt man nicht jeden Bischofssitz eine Kathedrale. Beispiele sind der Kölner Dom, der Mailänder Dom, das Freiburger Münster und das Straßburger Münster. Sie alle sind nämlich auch Kathedralen. Das Ulmer Münster hingegen ist keine Kathedrale.

Eine Krypta ist eine unterirdische Kirche. Das griechische Wort „krüptoo“ bedeutet „verstecken“. Unter vielen alten Kirchen gibt es eine Krypta. Meist gibt es in der Kirche drin eine Treppe, auf der man in die Krypta hinuntersteigen kann.

Basiliken baute man vor allem in der Zeit der Romanik, also etwa zwischen den Jahren 1000 und 1200 nach Christus. Eine Basilika ist eine langgezogene Kirche mit einem hohen Mittelschiff und zwei niedrigen Seitenschiffen. Im alten Rom war eine Basilika keine Kirche, sondern eine Halle für einen Markt oder ein Gericht.

Was für Kirchen gibt es?

Antje Jackelén ist eine Bischöfin der lutherischen Kirche in Schweden. Zum Beispiel in der katholischen Kirche dürfen nur Männer Bischof oder Pfarrer sein.

Das Christentum hat sich nicht einheitlich entwickelt. Immer wieder gab es Veränderungen. Zweimal kam es auch zu einer Spaltung. Daraus entstanden die verschiedenen Kirchen, die es heute gibt.

Die Kirche mit den meisten Gläubigen auf der Welt ist die katholische Kirche mit dem Papst in Rom an der Spitze. Katholiken glauben, dass Jesus Christus kurz vor seinem Tod seinen Freund Petrus zum Anführer der Christen gemacht hat und dass der Papst der Nachfolger von Petrus ist. Darum sagen die Katholiken auch, dass ihre Kirche die einzig richtige sei, so, wie Jesus sie gewollt hat. Sie haben auch eine eigene Ansicht über die Sakramente, besonders über das Abendmahl.

In der evangelischen Kirche gibt es keinen Papst. Dort werden die Chefs gewählt. In Deutschland gibt es keine große Kirche für ganz Deutschland, sondern nur Landeskirchen für einzelne Gebiete. Die „Evangelische Kirche in Deutschland“ ist eigentlich ein Bund von Landeskirchen.

Die Reformierten und auch manche evangelische Christen meinen: Kirche ist dort, wo die Gläubigen sind. Für sie ist die Kirche die Gemeinde an dem Ort, wo man lebt. Diese Gemeinden können sich aber zu einem Bund zusammenschließen. In diese Gruppe gehören auch die Freikirchen.

Manche Kirchen haben Bischöfe. Solche Chefs sind für mehrere Gemeinden da. In der katholischen Kirche wird ein Bischof vom Papst ernannt. In den evangelischen Kirchen wird der Bischof normalerweise gewählt. Früher und noch in einigen Ländern wird der Bischof auch vom König ernannt. Manche evangelischen Kirchen haben auch gar keinen Bischof: Sie wählen lieber eine Gruppe, die die Kirche leitet.



Zu „Kirche“ gibt es auch einen Artikel für Lese-Anfänger auf MiniKlexikon.de und weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.

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